Schönheit der Männlichen Art

Über die Schönheit der männlichen Art – über das Glück ein Mann zu sein und das Weibliche lieben zu können (von Hans-Peter Rösch 2013)
für Männer und Frauen, die ihre männliche Seite entdecken möchten

Verunsichert durch die Emanzipationsbewegung ist das Bild einer heilen Männlichkeit von den flimmernden Bildschirmen erstmal verschwunden. Wir sehen bewundernswerte Helden, aber es ist schwer im Büro ohne MG ein Held zu sein, wir sehen schusselige Männer in der Haushaltwarenwerbung, die die Tomatensoße verläppern oder sogar jetzt David Safiers absolut weichen „Jesus liebt mich Mann“ als absoluten Frauenversteher, der leider nicht mit ihr Baden gehen kann, weil er im Wasser eben nicht untergehen will.
Was macht einen Mann aus? Was ist die Kunst, ein Mann zu sein? Wann bleibt eine Frau bewundernswert stehen und sagt, wow, ein guter Mann? Ich denke, dieser Gott, der immerhin mal sich alles mit Männer und Frauen und so ausgedacht hat, wird uns diese Antwort nicht verheimlichen wollen, wir haben nur den Zugang vor der Eichentür verschüttet und auch noch den uralten Schlüssel zu seinem göttlichen Geheimnis verloren. Eph 5,32 Dies Geheimnis ist groß;

Über dieses göttliche Top-Secret-Geheimnis wird erfreulicherweise gesellschaftlich in letzter Zeit viel nachgedacht … aber auch viel Trennungsschmerz und dauerhaftes Leid produziert. Vielleicht haben wir Christen da gesellschaftlich als „Eingeweihte Gottes“ „ein wichtiges Wörtchen“ mitzureden und beizusteuern?

In tausenden von Artikel in Frauenzeitungen suchen Frauen ehrlich ihren „neuen“ Weg und grenzen sich deutlich von den geschichtlich gewachsenen negativen Seiten der Männlichkeit ab. Und es ist auch wahr, der autoritäre Machermann ist endlich ein Auslaufmodell geworden – neu sind aber nun die alles-gleichzeitig-könnenden „Superfrauen“ – und beide lassen einfach zu viel Enttäuschung rechts und links auf ihrem Weg liegen. Frauen und Kinder … und auch die Männer selbst … haben genug gelitten unter falschen „Mannsbildern“, egal ob preussisch hart oder butterweich „willig“. Also lassen wir sie doch gleich weg, diese „schadensbringende Männergebärden“?

Dann aber dringen Frauen mit selbsterlebten negativen Männer-Erfahrungs-Geschichten mit Vehemenz in die wirtschaftliche Männerwelt ein und machen plötzlich die gleichen Fehler, die sie einst wütend den Männern vorgeworfen hatten. So stellt man durchaus fest, dass karrieretreibende Frauen genauso ihre Kinder „vergessen abzuholen“ wie wir Männer – der Hang zur Wochenendfamilie mit zwischendurch 4 mal 24-Stundenhort für die teuren Kinderchen ist durchaus ein solches „Frauenmodell“ –  traditionsliebende Männer würden so etwas nicht „erfinden“ wollen. Nach Italien haben wir Deutschsprachige schon den Begriff „Tagesmutter“ exportiert – anscheinend gibt es kein eigens passendes Wort für dieses „Mehrmüttermodell“ im angeblich bambiniliebenden Italien. Manche Psychologen reden schon gar nicht mehr von Mann und Frau, Vater und Mutter, sondern geschlechtsneutral vom zuhausebleibenden Part und dem arbeitsgehenden Part, weil Männer, die zuhause bei den Kindern bleiben plötzlich sehr weich werden und Frauen dies dann als völlig „unsexy“ empfinden. Man Bedenke, auch die zunächst gute Suche nach neuen Lebensmodellen beinhalten doch ein riesiges Volumen an Schmerzerfahrungen für die Versuchskaninchen, die ja auch Menschen mit ganz normalen Familienbedürfnissen sind.

All diese beschriebenen Vermischungen von bislang gar nicht bewährten „Lebensentwürfen“ , den Vorwürfen an das bisherige männliche Geschlechtsverständnis, den offensichlich allgemein bestehenden Arbeits-Systemkonstanten, macht es nicht leicht ein neues Bild einer heilen Männlichkeit zu zeichnen – aber es ist durchaus möglich – der Erfinder ist ja älter als all die Geschlechterdiskussionspartner, zu denen ich mich auch zähle. Uns Christen täte es eh gut, einen eigenen Muster-Weg zu gehen, der als Kopiervorlage für die Welt fungieren könnte.  Jak 4,4 Ihr Abtrünnigen, wisst ihr nicht, dass Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein.

Was ist nun göttliche Männlichkeit. Egal wo diskutiert wird, es geht immer darum wie weich und wie hart ein Mann sein „muss“. Und so auch in der Bibel – egal ob es um Väterlichkeit oder Männlichkeit geht – dieses heilige Etwas wird fast delikat beschrieben wie eine chemische Mischung aus 2 Stoffen, die – wenn sie jemand entzündet – zu einer kurzzeitigen explosiven Erscheinung mit großer Wirkung führt: Schwarzpulver bekommt man aus der richtigen Mischung aus Schwefel und Eisen, Männlichkeit aus dem richtigen Mischungsverhältnis von Güte und Härte, butterweiche Gnade und hartes Gericht, scharfe Ordnung und großmütige Freiheit. Diese „Explosionsfreudige Mischnung aus massenhaft Liebe und eindeutiger Ordnung“ schreibt man wohl ausgerechnet „guten Männern“ zu, wohl aber auch Frauen, die sich das ebenso hinbekommen können. Männlichkeit ist also mehr eine Geisteshaltung als ein persönlicher geschlechtlicher Besitz. Ich hab´ Frauen kennengelernt, da zieh´ich als Mann meinen Hut und kann sagen, so sauber, liebevoll wollte ich das auch hinbekommen können und ich hab einseitig harte Männer kennengelernt oder einseitig weiche Männer kennengelernt, wo ich mir dachte, Gott bewahre, werd´ blos nicht so wie die!

Gesunde Mannhaftigkeit wirkt darum wohl wie ein „Zweikomponentenklebstoff“ in Beziehungen.Ein guter Vater „besitzt“ das Herz seiner Kinder und läßt dennoch eine lange Leine, aber es gibt eine, die irgendwann hart anspringt. Jeder kluge Hund probiert das erst gar nicht aus, nur dumme Kläffer hängen sich ´rein. Insofern macht der kluge Vater einen „inneren Hof“, was erlaubt und was verboten ist. Die Mutter gestaltet den „Emotionalen Innenhof“ wunderschön, der Vater macht die Mauer ´drum! Insofern ist der Vater ein Hintergrundarbeiter, ein echter Gefühlsmanger seiner Familie. Ist er ab und zu körperlich anwesend, aber immer emontional präsent, „stimmt alles in der Familie“. Soll er aber dauerhaft im Innenhof wohnen, läßt er die Mauer wieder verwittern – schön und lebenswert machen ist eben „Frauensache“. Anscheinend braucht der Vater einen sinnvollen inneren Abstand zur Familie. Wenn das so nicht wäre, wären ja alle arbeitslosen Väter perfekte Familienväter. Diesen innere Abgrenzungsfähigkeit des Männlichen hat natürlich die „Ein-Arbeitsplatz-Familie“ begünstigt, wenn der Vater es geschafft hat, das Herz seiner Kinder nach der Abwesenheit immer wieder zurückzuerobern. Wendet sich der Vater zu stark ab, werden die Kinderherzen vom Bösen direkt überschwemmt mit Respektlosigkeit, Auflehung gegen Autoritäten, Gehässigkeiten und Spielsucht. Der Dieb schleicht über die bröckelige Mauer, die heilige Grenze hat Löcher. Tyrannen entstehen, wenn der Vater nicht funktioniert – oder besser gesagt, wenn auch die Mutter die „Explosive Männlichkeitsmischung“ nicht hinbekommt und das Kind grenzenlos „sozial-doof“ wird und auch von der Gesellschaft in Einkaufsladen nur Ablehnung erfährt.
Pardon der Vergleich – der wohlerzogener Hund wird staunend bewundert, er weis sich zu verhalten, ein Kläffer von allen verachtet. Das „heilige Männliche“ könnte man auch mit dem Wort „Erstklassige Fürsorgekompetenz“ umschreiben – es geht allen wohl und keiner „merkt warum“ … aber es ist, weil irgendwo ein guter Vater da ist.
Das kommt schön zum Ausdruck beim taditionellen Hausbau. Ein guter Vater baut aber auch emotional seiner Familie ein Haus – ein „geistliches Vaterhaus“ sozusagen und er lässt es nicht alleine, Reparaturarbeiten sind ständig angesagt, weil auch geistlich so vieles kaputt geht. Frauen, die Firmen leiten, können das auch. Sie müssen sich eben einen Freiraum für ihre Weiblichkeit reservieren, sonst macht ihr Herz ihnen einen Strich durch die „Lebens-Rechnung“, die dann nicht dauerhaft beglichen wird …. .

Insofern ist unser Gott wirklich ein guter Vater, oft empfunden viel zu lange abwesend, aus freien Stücken sehr im Hintergrund, manchmal im Lobpreis so sehr nach vorne gezerrt (ob ihm das immer so recht ist ???) – ich glaube, er ist ein „stiller Mann“. Aber er hat uns ein Vaterhaus gebaut, in dem er wünscht, dass alle Söhne und Töchter miteinander klarkommen darinnen.

Ich hab´ein Mann in meiner Männergruppe, der wär´ aus heutiger Frauensicht ein übler Stoffel. Er kommuniziert nicht viel, er ist oft weg, er macht zuhause kein Dauerprogramm, er gibt sich als „schlau souverän“ und ich denke, er ist es auch. Seine Töchter lieben ihn, aber eingeschränkt, weil er zwar ein „Riesen-Männer-Herz“ hat, aber so wenig  rauslassen kann davon. Er kann nicht reden über seine Gefühle, weil er von Gott und Kirche tief enttäuscht ist. Die Mutter hatte ihm ihren „weiblichen überlieben Gott“ aufgezwängt, sein Vater hatte erst mal gar keinen, in seinem jugendlichen „Separationsbestreben weg von allem Weiblichen“ wollte er radikal fast mönchisch leben ohne Frau und dann hat ihn eine hübsche Frau regelrecht aufgeheiratet und ihm drei Töchter geschenkt – das war recht viel für ihn. In unserer Männergruppe versuchen wir ihn an einen mannhaften Gott zu gewöhnen, wo er zumindest einmal wöchentlich Mann sein darf ohne bissige Kritik von seiner 4 Frauenwelt im Alter von 17 bis 47 – auch Männer geraten in „ironisch-komische“ Lebensgeschichten, die dieser so seltsame Gott arrangiert hat, der alles, was lebt in männlich und weiblich eingeteilt hat, wohl wissend, dass das uns Probleme schafft! Wäre Gott eine Frau, hätte die das harmonischer, spannungsfreier, lieblicher eingerichtet.  „Gott sei Dank“ hat aber dieser unser Gott auch eine intensive weibliche Seite, die manchmal die harte männliche „gnadenlose“ beiseite schiebt! 

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